Mittwoch, 1. August 2012

Heidelbeer-Rosmarin-Marmelade

Kennt ihr das auch: man kommt abends vom Arbeiten nach Hause und denkt sich: Ach, heute lege ich mich mal nicht direkt auf die Couch, sondern mache noch etwas sinnvolles, z. B. Marmelade kochen! Und tatsächlich, manchmal bleibt es nicht nur beim bloßen Gedanke, sondern man setzt die Idee auch wirklich in die Realität um. Da ist es natürlich sehr von Vorteil, wenn man 1. irgendwann und irgendwo einmal ein Rezept für Heidelbeermarmelade mit Rosmarin gesehen und sich das notiert hat, weil es sehr lecker klang und 2. sogar alle Zutaten in der Küche vorhanden sind. Und was soll ich sagen, letzte Woche traf das alles zu: ich hatte Lust, etwas zu tun und sowohl Rezept als auch Zutaten zur Hand.
Ich nahm also 600 Gramm Heidelbeeren, wusch sie und zupfte noch vorhanden Stiele ab. Dann ließ ich sie zusammen mit einigen Zweigen Rosmarin und 200 Gramm Gelierzucker (3:1) in einem großen Topf aufkochen, nebenher rührte ich fleißig um und nachdem das Ganze fünf Minuten sprudelnd kochte, entfernte ich die Rosmarinzweige. Eigentlich hätte ich die Heidelbeermarmelade dann einfach nur in Gläser füllen sollen und gut wärs gewesen. Ich dagegen kam auf die glorreiche Idee, das ganze noch zu pürieren, da ich keine Lust auf große Stückchen in der Marmelade hatte. Ja gut, jetzt kann man sich eigentlich schon vorstellen, was passiert ist ... Ich sag's mal so: die kleine, gemeine Heidelbeere kann sehr hartnäckig sein. Wenn sie sich irgendwo festgesetzt hat, dann möchte sie da auch bleiben und ist nur sehr schwer davon zu überzeugen, sich doch bitte wieder von Küchenwänden und weißen Shirts zu entfernen! Nach einigem Schrubben und Schimpfen gutem Zureden habe ich die blauen Spritzer dann aber doch überall wieder wegbekommen.
Zurück zur Marmelade: durch ein Sieb streichen ist eindeutig die bessere Methode, um nicht verkochte Beeren klein zu bekommen.

Das traurige an der Geschichte ist jetzt allerdings, dass die Marmelade leider nicht ganz so lecker schmeckt, wie ich erwartet hatte. Ob das jetzt daran lag, dass die Heidelbeeren nicht von glücklichen Sträuchern stammten, ich in die verkehrte Richtung rührte oder der Mond falsch stand - man weiß es nicht.